Das Geschäft des Handels hat sich heute verlagert und bewegt sich zunehmend in die schnelllebige Online-Welt. Einer von eMarketer durchgeführten Prognose zufolge werden sich die Umsätze im E-Commerce bis 2020 auf 3.600 Milliarden Euro erhöhen.
Systeme für das Produktinformationsmanagement (PIM), die früher als Luxus für Fortune-500-Unternehmen angesehen wurden, gewinnen jetzt die Aufmerksamkeit der Führungskräfte „normaler“ Handelsunternehmen. Denn Kalkulationstabellen sind nicht immer die zuverlässigste oder produktivste Art, Produktinformationen auf dem Laufenden zu halten.
Falls Sie sich bereits mit den Möglichkeiten von PIM-Systemen befasst haben, werden Sie auch auf den Begriff MDM gestoßen sein, der für Master Data Management oder Stammdatenmanagement steht. Worin bestehen die Unterschiede zwischen PIM und MDM – und was ist für Sie richtig?
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Der Unterschied zwischen PIM und MDM
Ein PIM-System verwaltet Produktinformationen. Ein MDM-System verarbeitet alle Unternehmensdaten. Ein PIM-System ist ein Marketinginstrument zur Erstellung und Pflege von Produktinformationen für verschiedene Kanäle. Ein MDM-System verarbeitet nicht nur Produktinformationen, sondern bezieht sich auf alle Domänen eines Unternehmens, einschließlich Informationen zu Mitarbeitern, Kunden usw.
Bevor wir uns damit befassen, warum Sie das eine oder andere dieser Systeme benötigen, sollten wir uns Klarheit über die Begriffe verschaffen. Hierzu müssen wir in die 1990er Jahre zurückblicken, als das Internet begann, die Welt des Handels im Sturm zu nehmen.
Für Unternehmen, die große Mengen an Produkten anboten, erwies es sich als kompliziert, Ihre Produkte auch über das Internet anzubieten. Denn es war eine große Herausforderung für sie, auf den verschiedenen Kommunikationskanälen stimmige und aktuelle Produktinformationen zu veröffentlichen.
Hier kamen die ersten PIM-Systeme ins Spiel. Durch dieses effiziente Marketing-Tool wurde es möglich, Produktinformationen zu erstellen und zu pflegen, bevor diese Inhalte auf den verschiedenen Medien – Druckmedien wie Online-Medien – verbreitet wurden.
Wie alles Neue hatten diese Systeme auch Nachteile, die seither beseitigt worden sind. Zunächst trat noch das Problem auf, dass Datensätze für dieselben Produkte unterschiedliche Informationen enthielten, was zu Widersprüchen führte.
So wurden den Käufern etwa bestimmte Produktdaten gezeigt, während die Buchhaltung ganz andere Daten sah. Man kann sich vorstellen, dass dies frustrierend war, sowohl für die Kunden wie für die Unternehmen selbst. Genauere Analysen ergaben dann, dass die Integration der einzelnen Softwareanwendungen ein Schwachpunkt war.
PIM mit MDM-Funktionalität
Die Antwort waren MDM-Systeme zur Verwaltung der Stammdaten. Mit ihnen gab es dann nur noch eine einzige Datenquelle für alle, die auf die Daten zugreifen. Der Unterschied zu PIM-Systemen besteht darin, dass MDM-Systeme nicht nur Produktdaten einbeziehen wollen, sondern alle Stammdaten eines Unternehmens, darunter auch Informationen über Mitarbeiter, Kunden, Zulieferer usw.
Heutzutage können sich diese beiden Arten von Systemen auch überschneiden. In vielen Fällen kann ein Unternehmen mit einem System für das Produktinformationsmanagement beginnen und dies dann später zu einem umfassenden MDM-System erweitern. Es ist jedoch auch darauf hinzuweisen, dass in den letzten zehn Jahren PIM-Systeme sehr viel effizienter geworden sind und manche schon Funktionen von MDM-Systemen aufweisen. Heutzutage bezieht PIM auch das Backend des Unternehmens ein und sorgt dafür, dass im gesamten Unternehmen identische Produktdaten zur Verfügung stehen.
Welches ist das richtige System für mein Unternehmen?
Heutzutage muss man über verschiedene Kanäle kommunizieren von Partnerschaftsprogrammen bis zu Social Media. Letztlich kommt man aber im Vertrieb nicht darum herum, eines der angebotenen Systeme zu nutzen, um effizient seine Ziele zu erreichen.
Bei der Entscheidung zwischen PIM- und MDM-Systemen müssen eine Reihe von Überlegungen berücksichtigt werden und wie bereits erwähnt, geht es nicht immer um ein Entweder-Oder. Vor allem sollten Sie sich an Ihren Zielen orientieren – fragen Sie sich also, was Sie eigentlich erreichen möchten.
PIM-Systeme legen ihren Schwerpunkt spezifisch auf die Produktinformationen. Wenn es Ihnen also vor allem um das Marketing Ihrer Produkte geht und darum, relevante Produktinformationen auf Ihre E-Commerce-Websites zu bringen – Dann ist ein PIM-System höchstwahrscheinlich Ihr optimaler Ausgangspunkt. Sie können ein solches System auch dazu nutzen, Smartphone-Apps, Datenblätter, Preislisten, POS-Materialien, InDesign-Kataloge und vieles mehr zu verbessern. Durch die Einführung eines modernen PIM-Systems können Sie Effizienz und Zusammenarbeit zwischen Produktentwicklung und Marketing sowie Marketing und Vertrieb steigern.
Dezentrale Systeme schliessen
Aus einer IT-Perspektive wird es ein PIM-System auch ermöglichen, viele der derzeit eingesetzten dezentralen Systeme zu beseitigen. Abhängig von Ihren Zielen sind PIM-Systeme ideal, wenn Sie ein kleines bis mittleres Unternehmen haben. PIM-Systeme können heute alle wesentlichen vertriebsbezogenen Abläufe im Unternehmen rationalisieren.
Hingegen ist für ein Unternehmen, das alle relevanten Backend-Daten organisieren möchte, ein MDM-System eine gute Lösung. Dies wird die Kontrolle über die Daten erhöhen, den Aufbau neuer Konzepte und sogar die Einrichtung neuer Geschäftsbereiche mit optimierten Abläufen erleichtern. MDM-Strategien bieten für Unternehmen insbesondere bei Problemlösungen Vorteile. Sie können viel mit einem MDM-System tun, aber es wird auch viel mehr kosten.
Bevor Sie in eine umfassende MDM-Lösung investieren, sollten Sie daher zunächst einmal herausfinden, ob die MDM-Funktionalität eines PIM-Systems wie Perfion PIM Ihre tatsächlichen Bedürfnisse nicht bereits abdeckt.
Bevor Sie sich entscheiden, müssen Sie wissen, was Sie erreichen wollen und entsprechend Ihrer Zielsetzungen dann handeln.
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